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Geschichte des Grand Hôtel

Seit 1882 gratulieren sich die Volksvertreter, dass „Bénodet ein vielbesuchter Badeort ist, der mit jedem Jahr an Bedeutung gewinnt“. In der Zwischenzeit wurde die Gemeinde Perguet offiziell in Bénodet (1878) umbenannt, und ein komfortables Hotel mit vierundzwanzig Zimmern öffnete in der Nähe der Kirche (um 1880). Es war das erste Hotel an der Cornouaille-Küste. In seiner Ausgabe vom Jahr 1883 druckte der Reiseführer Joanne-Hachette (der Vorgänger der „Guides Bleus“) ein Werbeplakat ab, auf dem die Vorteile des Grand Hôtel angepriesen wurden: „Sehr moderate Preise, Mittagtisch: 2 Fr, Abendessen: 2,50 Fr, inkl. Wein, Austern vom hoteleigenen Austernpark, schöne Ausflüge in die Umgebung, Meeres- und Flussfahrten“.

Das schöne Hotel, das seinerzeit noch Hôtel Hamon bzw. Hôtel Le Clinche hieß, wurde von Thomas Hamon und seiner Gattin Marie-Josèphe Le Clinche geführt. Doch es war Anne-Marie Le Clinche, geborene Divanac’h, die Tochter eines Küstenschifffahrtskapitäns der Insel Tudy, die den Grundstein legte, denn sie vermietete Zimmer an die Kapitäne der im Hafen liegenden Handelsschiffe und ließ von 1875 bis 1880 das Grand Hôtel errichten.

Überlieferungen zufolge, unterstrichen durch ein Gedicht von Frédéric Le Guyader, der seiner Schwester, dem ersten Postfräulein, „Demoiselle de la poste“, von Bénodet, regelmäßig Besuche abstattete, trug sich folgendes zu:

Die göttliche Sarah Bernhardt hielt sich dort lange auf. Ich sehe sie dort eines Tages ganz strahlend in einem weißen Rüschenkleid, das ihren Körper wie eine Königin umschmeichelte. Im August 1892 verbrachte Sarah Bernhardt einen Monat in Bénodet, kurz bevor sie die Insel Belle-Île entdeckte und sich dort an der Landspitze „Pointe des Poulains“ niederließ.

Marcel Proust hielt sich nicht direkt in Bénodet auf, verbrachte aber im September 1895 in Begleitung seines Freundes Reynaldo Hahn seine Sommerfrische in Beg-Meil und kam sicherlich auch in Penmarc’h vorbei. Daher stammt dieses poetische Zitat in „Im Schatten junger Mädchenblüte“: „Der Fluss scheint Bénodet, kaum mit dem Land vertäut, mitten in die Algen mitreißen zu wollen.“

Am Ende des Jahrhunderts verkauften die Hamon-Le Clinches das Grand Hôtel an Christophe de Cheffontaines, den Eigentümer des gleichnamigen Schlosses in Clohars-Fouesnant, der es an Joseph Boissel vermietete, der damals Pächter des Hotels d’Arvor in Fouesnant war. Als der Graf 1921 starb, wurde Boissel der Besitzer des Hotels.

Die „Siphons“ genannten Terrassen gegenüber vom Hotel waren bei den Gästen sehr beliebt, denn sie boten einen traumhaften Blick auf den Fluss und das rege Treiben am Handelshafen,  der mit Pinienholz und Meeresdünger überfüllt war. In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen war das Hotel so beliebt, dass 1923 die Terrasse vergrößert und 1927 das Gebäude um 2 Etagen aufgestockt wurde. Das Grand Hotel wurde bis 1988 von dem Sohn Josephs und dessen Schwester Annie Boissel, Jean Boissel (1907-1995) geführt, einem unermüdlichen Mitarbeiter des Fremdenverkehrsamts Bénodet während 34 Jahren, dem Initiator des Tourismusverbands sowie einem Förderer und Sponsor des „Musée du Bord de Mer“. Die „Siphons“ genannten Terrassen gegenüber vom Hotel waren bei den Gästen sehr beliebt, denn sie boten einen traumhaften Blick auf den Fluss und das rege Treiben am Handelshafen,  der mit Pinienholz und Meeresdünger überfüllt war. In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen war das Hotel so beliebt, dass 1923 die Terrasse vergrößert und 1927 das Gebäude um 2 Etagen aufgestockt wurde. Das Grand Hotel wurde bis 1988 von dem Sohn Josephs und dessen Schwester Annie Boissel, Jean Boissel (1907-1995) geführt, einem unermüdlichen Mitarbeiter des Fremdenverkehrsamts Bénodet während 34 Jahren, dem Initiator des Tourismusverbands sowie einem Förderer und Sponsor des „Musée du Bord de Mer“.

Carte estuaire odet benodet datant de 1723

Carte de l’estuaire de l’Odet et Bénodet datant de 1723 (par Berthou de Launay).

Sarah Bernhardt

Sarah Bernhardt

Menhir du Poulquer à Benodet

Menhir de Poulquer à Bénodet
Crédit photo : Armael – Sous licence Creative Commons 3.0

Eglise de Perguet

Eglise de Perguet
Crédit photo : Jean HIBLOT

Saint Thomas de Cantorbery

Saint Thomas de Cantorbéry
 Crédit photo : x

Yves-Joseph de Kerguelen de Trémarec

Yves-Joseph de Kerguélen de Trémarec
 Crédit photo : x

Patrice de Mac Mahon

Patrice de Mac Mahon
 Crédit photo : x

Geschichte von Bénodet

Bénodet ist einer der beliebtesten Küstenorte der Region – und dies schon seit 100 Jahren!​

Benn Odet oder Penn Odet bedeutet ethymologisch „Kopf des Odet“. Für die Bretonen, die ein Seevolk sind, stellt die Mündung den Anfang eines Flusses dar. Ganz im Gegensatz zu den Landbewohnern, für die sie das Ende des Flusses bedeutet. Desgleichen ist unser Departement Finistère „das Ende der Welt“ für die einen und das „Penn ar bed“ für die anderen.

Dank der Mündung des Odet in einer geschützten Bucht mit starkem Tiefgang konnte Bénodet Reisenden und Seeleuten außergewöhnliche Bedingungen bieten. Manche von ihnen hinterließen auf der Durchreise ihre Spuren.

Aus prähistorischer Zeit ist in Bénodet nur ein Menhir erhalten; da er in einem Tal in der Nähe des Landguts Kérambechennec errichtet wurde, liegt er sehr versteckt, und daher kennen ihn nur wenige… obwohl er 2,50 m hoch ist.

Schon die Römer erlagen dem Reiz von Odet und siedelten sich vor allem an seiner Mündung an: beim Bau der Festung im Jahr 1860 wurde ein Schatz mit 80 Goldstücken gefunden, so dass man die Besetzung durch die Römer auf das 3. und 4. Jahrhundert datieren konnte. Aus dieser Zeit stammte auch ein großes Römisches Thermalbad in Poulker, dessen Überreste bedauerlicherweise zerstört wurden. 1870 förderten Ausgrabungsarbeiten 13 durch enge Gänge getrennte Räume zutage. Es wurde von zwei Feuerstellen beheizt. Die Temperatur in den einzelnen Räumen hing von deren Entfernung von den Feuerstellen ab: man nahm heiße Bäder oder Dampfbäder. War das vielleicht schon ein Vorläufer der Thalassotherapie? In der Nähe von Poulker an der Landspitze Pointe Saint-Gildas befand sich auch ein alter gallisch-römischer Friedhof mit rund zwanzig Grabstätten, der 1922 entdeckt, aber ebenfalls zerstört wurde.

Überspringen wir einige Jahrhunderte bis zum 12. Jahrhundert, als die der Heiligen Brigitte (Berc’het auf bretonisch) geweihte Kirche von Perguet wahrscheinlich anstelle eines älteren Bauwerks errichtet wurde.

Neben der Kirche des 1232 gegründeten und dem Heiligen Thomas von Cantorbéry geweihten Orts brachte das 13. Jahrhundert Bénodet Wohlstand; in seinem Hafen wurden mehr als 10 Schiffe nach Royan mit Trockenfisch (Meeraal und Seehecht) beladen: dort wurden sie zu einem in Bordeaux sehr geschätzten Aufstrich verarbeitet! Auf dem Rückweg transportierten die Schiffe Wein sowie Salz und Trauben.

Die Blütezeit des Hafens zog sich über mehrere Jahrhunderte hin: von den 121 Schiffen in La Rochelle kamen Mitte des 16. Jahrhunderts 12 Schiffe aus Bénodet, wobei dieser Name damals die beiden Ufer der Flussmündung bezeichnete: sie verluden dort Wein, den sie bis an die Küsten des Ärmelkanals und darüber hinaus transportierten. Aufgrund der Konkurrenz der englischen und holländischen Handelsflotten ging dieser Schiffshandel dann allerdings immer weiter zurück.

Als die Ostindische Handelskompanie im 17. Jahrhundert einen Hafen für die reich beladenen Schiffe aus dem Orient suchte, dachte sie aufgrund des starken Tiefgangs an Bénodet. Die Pläne für einen großen Hafen wurden erstellt… Aber letztlich wurde der Hafen an der Mündung des Blavet und des Scorf für die Waren aus dem Orient gebaut.

Im 18. Jahrhundert interessierte sich auch Konteradmiral Yves de Kerguelen für die Reede von Bénodet und den Fluss für die Schiffe der Marine. Er schickte ein Gesuch an den damaligen Minister Choiseul. Als dieser 1770 in Ungnade fiel, wurde das Vorhaben nicht weiter verfolgt. 

Von der Französischen Revolution wurde Bénodet, das seinerzeit nur eine kleine Ortschaft der Gemeinde Perguet war, nur gestreift. Allmählich nahm die Bevölkerung in Bénodet zu und dank des Flusses konnte Handel getrieben werden; Bénodet hatte allerdings einen entscheidenden Nachteil: es mangelte an Quellen. Die einzige Trinkwasserstelle, die sich in der heutigen Rue de Haute-Fontaine befand, wurde von den Gezeiten überflutet!

Durch ein Dekret von Marschall Patrice de Mac-Mahon, dem Präsidenten der Republik, wurde Perguet am 15. März 1878 in Bénodet umbenannt. Damit wurde ein Entscheid vom 28. Mai 1877 des Gemeinderats von Perguet mit 19 gegen 3 Stimmen offiziell angenommen.

Im 20. Jahrhundert ging der Schiffshandel immer weiter zurück, und Bénodet entwickelte sich nie zu einem bedeutenden Fischerhafen.

EIN BERÜHMTER BADEORT 

Seit dem zweiten französischen Kaiserreich begann Bénodet eine wohlhabende Bevölkerung anzulocken, die nach einem Ort für die Sommerfrische suchte. So entstanden in Hafennähe die ersten eleganten Villen.

Die Entwicklung von Bénodet ging direkt mit dem Aufkommen der Eisenbahn und der Zugverbindung bis Quimper im Jahr 1863 einher. So wurde Bénodet 1870 langsam Anziehungspunkt für eine Form von elegantem Tourismus, der das Baden im Meer liebte. Im August 1875 wurden Wassersportveranstaltungen organisiert, mit denen Bénodet praktisch offiziell zum Badeort gekürt wurde. Diese Tradition gehört daher gleichermaßen zur Geschichte Bénodets wie die Fischerei oder die Landwirtschaft.

Der bis dahin nur um den Hafen gelegene kleine Ort vergrößerte und veränderte sich bis in die heutige Zeit. Entlang der Odet-Mündung wurden große Anwesen und Herrenhäuser gebaut (manche stehen unter Denkmalschutz).

Während die erste Gaststätte, die gleichzeitig auch Hotel war, Anfang des 19. Jahrhunderts öffnete und das ganze Jahrhundert über von der Familie Le Clinche geführt wurde, entstanden Ende des 19. Jahrhunderts mehrere Hotels gegenüber den Stränden oder dem Fluss. Das bekannteste war das „Grand Hôtel“, in dem Künstler, Schriftsteller und häufig britische „Yatchmen“ verkehrten. Um die Jahrhundertwende beschleunigte sich diese Entwicklung, der Tourismus nahm immer mehr zu, so dass Bénodet zu einer der meistbesuchten Badeorte wurde.

Heute ist Bénodet ein denkmalgeschützter Badeort. Dem Slogan der Stadt „Bénodet, bonne idée!“ (Bénodet, gute Idee) wurde jüngst das Motto „la station 5 étoiles“ (der 5-Sterne-Badeort) hinzugefügt. Bénodet gehört jetzt zur „Bretonischen Riviera“, einer neuen touristischen Bezeichnung für Bénodet, Fouesnant und La Foret-Fouesnant“.